Ein Familienrezept gegen den Klimawandel

Als Tanja Blechinger zu ISOCELL kam, war sie Lehrling und die einzige Bürokollegin von Unternehmensgründer Anton Spitaler. Heute ist sie dienstälteste Mitarbeiterin – und leitet die Disposition. Ein Portrait.

Jeden Morgen gibt es bei ISOCELL einen kleinen Kampf. Wobei: Kampf? Ein gar zu negatives Wort. Es ist vielmehr ein freundschaftlicher Wettstreit zwischen zwei Menschen, die das Unternehmen besser kennen als die meisten. Weil sie eben am längsten dabei sind. Es ist der Wettstreit, wer als Erster in der Firma ist. Die Kontrahenten: Geschäftsführer Anton Spitaler und die Leiterin der Disposition, Tanja Blechinger.

„Meistens bin ich als Erste da“, lächelt Blechinger. Jeden Tag ist sie ganz früh am Morgen schon in der Firma: etwa um sechs Uhr früh – gut eineinhalb Stunden vor dem übrigen Büropersonal. „Ich bin Frühaufsteherin und mag die Ruhe und Stille. So kann ich mich perfekt auf die Herausforderungen des Tages vorbereiten“, sagt sie. Dass sie dafür auch früher heimgeht, ist kein Problem. Die Vertrauensbasis ist groß. Blechinger ist wie so viele ISOCELLER mehr als nur Mitarbeiterin. Sie ist seit ihrem letzten Lehrjahr dabei: „seit 25 Jahren gibt es das Unternehmen, ich bin seit 24 Jahren da.“ Damit hat sie als dienstälteste Mitarbeiterin vielleicht sogar noch mehr als andere Angestellte zur Entwicklung des Unternehmensgeistes beigetragen – eines Unternehmensgeistes, den ISOCELL nie verloren hat.

„Das Wachstum war gewaltig. Anfangs waren wir zu zweit und haben in der Garage Packerl gerichtet, es gab ein Telefon und im ersten Stock des Firmengebäudes hab`ich gewohnt“, erzählt Blechinger. „Aber wenn ich heute mit damals vergleiche, dann hat sich gar nicht so viel verändert.“ Was sie damit meint, erklärt sie so: „Es mag kitschig klingen, aber für mich ist ISOCELL heute Familie und so war es damals schon.“ Es ist dieses ISOCELLERtum, für das die Firma bekannt ist und das von innen nach außen gelebt wird. „Wir sind auch heute noch mit den meisten Kunden per du. Das hat sich in den vergangenen 25 Jahren nicht verändert. Die Leute wollen das auch nicht anders. Wir haben eine lockere Umgangsform, die uns wahrscheinlich einfach sympathisch macht. Und die vor allem echt ist.“

Das Unternehmensklima habe sich bis heute gehalten. Aus der kleinen Unternehmung mag ein großes, in mehreren Ländern operierendes Unternehmen geworden sein, aber im Herzen sind wir immer dieselben geblieben. Blechinger erklärt es so: „Trotz des Wachstums ist der familiäre und persönliche Charakter nie verloren gegangen. Wir sind auch heute noch flexibel und halten nichts von Beamtentum.“Gut, ein paar Dinge haben sich doch verändert. Als Blechinger zum Unternehmen stieß, war sie nicht nur die einzige Vollzeitmitarbeiterin, sondern auch ihr Aufgabenfeld war ein anderes. War sie anfangs noch von der Buchhaltung über die Angebotslegung für alle möglichen Bereiche zuständig, bekam sie langsam immer mehr Kollegen mit klar abgesteckten Arbeitsbereichen.

Heute ist sie selbst in einer übergeordneten Funktion tätig – als Leiterin der Disposition. Wobei der Begriff „Leitung“ ihr gar nicht so recht ist. „Naja“, lächelt sie bescheiden, als sie darauf angesprochen wird. „Irgendjemand muss einen Hut aufhaben. Eigentlich ist es so: Eine Hierarchie hat es bei uns nie gegeben und gibt es heute auch nicht. Aber irgendjemand muss eben gewisse Wege für die anderen Leute der Abteilung gehen. Ich mach` das eben in der Disposition.“ Zuständig ist Blechinger im Übrigen für die Luftdichtheitsmaterialien, also Klebebänder, Schalungsbahnen oder Dampfbremsen. „Wir haben eine extra Durchwahl und viel mit Kunden zu tun“, sagt sie. Und erinnert sich wieder ein bisschen zurück: „Auch hier hat sich eigentlich nicht viel geändert. Außer, dass wir natürlich ein bisschen mehr per Mail machen als früher. Und Faxe bekommen wir auch kaum noch, geschweige denn Briefe.“ Briefe? „Ja“, lacht sie. „Es gab einen Fertighaushersteller, der tatsächlich per Brief seine Bestellungen aufgab.“

Auch die unangekündigten Privatbesuche vom Chef am Wochenende sind Vergangenheit. „Als wir noch zu zweit in der Firma waren und er etwas nicht gefunden hat, konnte es schon einmal sein, dass er am Wochenende höflich angeklopft hat. Ich habe ja eben im Firmengebäude gewohnt. Aber das hat mich nicht gestört, ich habe ihm gern geholfen.“

Überhaupt arbeite sie noch immer gerne bei der Firma. Klingt wieder ein bisschen kitschig. Aber ist wohl einfach die Wahrheit. „Es ist wirklich so, dass es noch keinen Tag gegeben hat, an dem ich nicht gerne hierhergekommen bin. Für mich wird es nie eine bessere Firma geben. Und das trage ich auch ganz offen nach außen und sage ich jetzt nicht nur für dieses Interview. Ich sage immer: So eine Firma wie ISOCELL als Arbeitgeber musst du erst finden.“

Man glaubt es ihr. Und kann sich ohnehin täglich davon überzeugen. Werktags gegen sechs Uhr früh, wenn es wieder einmal heißt: Blechinger oder Spitaler? Wer ist diesen Morgen als Erster in der Firma?

Das ganze Interview lesen Sie im ISOCELLER 3