Vor 20 Jahren hatte er eine Vision: Er wollte ein Haus bauen, das baubiologisch hochwertigen Lebensraum für die wachsende Familie bereitstellen sollte, Generationen überdauern kann und seiner Zeit voraus ist. Das Konzept: Ein Haus, das technisch mehr als nur am neuesten Stand ist und gleichzeitig ein zeitloses Erscheinungsbild bietet. Eine eierlegende Wollmilchsau unter den Einfamilienhäusern? Nein, besser: Einfach ein gründlich und kompetent geplantes Gebäude mit einem Bauherren, der noch fast zwanzig Jahre später von seinen Überlegungen profitiert.
Alles begann mit der Planung. „Wir haben zwei Jahre lang getüftelt und gerechnet“, erinnert sich Peter Stiegler zurück. Und damit doppelt so lange geplant wie gebaut – „nach exakt 365 Tagen war inklusive Sockelleisten alles montiert, wobei der aufgeschlossene Schwiegervater eine große Hilfe war“. Da ein Gebäude die größte Investition ist, die man im Leben tätigt, und es seiner Grundhaltung entspricht, war ihm Nachhaltigkeit besonders wichtig.
Stiegler plante schon damals viel am Computer. Mit einer eigenen 3D-Software, die etwa Sonneneinfall-Renderings erstellte. „Da hat der PC mehrere Stunden an einem Bild gewerkt.“ Doch der Faktor Zeit war nicht entscheidend. „Durch die intensive Beschäftigung mit der Thematik sind uns viele Fehlentscheidungen erspart geblieben.“
Bei der Optik setzte er auf traditionelle Architektur. „Wir orientierten uns an Gebäuden, die um die Jahrhundertwende entstanden sind. Das passt in die Gegend und erinnert mich auch an die Heimat meiner Großeltern im Salzkammergut, wo viele zeitlos schöne, alte Holzhäuser stehen.“
Besonderen Fokus legte der Bauherr auf eine Herausforderung – den Faktor Energie: „Wir wussten, dass dieses Bauwerk unseren Energieverbrauch der nächsten Jahrzehnte bestimmen würde.“ Mit seiner Ausbildung als Background konnte Stiegler Energieausweisberechnungen durchführen und kam bald zu einem Ergebnis: „Ich habe recht schnell erkannt, dass neben Solararchitektur und einer mächtigen Solaranlage auch Wärmedämmung von großer Bedeutung ist.“ In den Dachbereichen, den Außenwänden und rund um den zweigeschoßigen Pufferspeicher fiel die Wahl auf eingeblasene Zellulosefaser. „Wenn man ökologisch motiviert und mit physikalischem Hintergrundwissen ausgestattet ist, dann kommt man schnell zu einem diffusionsoffenen Baustoff. Die Zellulose hat mich bereits damals überzeugt – nicht zuletzt deshalb, weil sie als Dämmung ein zweites Mal zum Leben erweckt wird“, erklärt Stiegler.
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