Sie kommt aus einer Betonfamilie und ist erfolgreich im Holzbau tätig - Barbara Fuchs, die Geschäftsführerin von FischerHaus. Mit dem ISOCELLER spricht sie über die Transformation ihres Unternehmens, Vorteile der Symbiose von Holz und Beton im mehrgeschossigen Wohnbau und ihre Rolle als Frau im Holzbau.
Barbara Fuchs, Sie kommen aus einer Familie, in der Bauen mit Beton eine lange Tradition hat. Wie kam es dazu, dass Sie sich dem Holzbau zugewendet haben?
FUCHS: Das stimmt, ich komme aus einer Betonfamilie. Ich habe Innenarchitektur studiert und danach beruflich Luxusyachten geplant. Da hat man zwangsläufig viel mit Holz zu tun. 2006 stand die Firma FischerHaus dann zum Verkauf. Ich wollte mich eigentlich im Yacht- und Hotelbereich selbstständig machen, habe aber zu der Zeit den Bauernhof meiner Großmutter umgebaut und das hat so Spaß gemacht, dass ich beschlossen habe, den Schritt zu gehen und die Firma mit Unterstützung meines Vaters zu übernehmen.
Welche Änderungen haben Sie im Unternehmen vorgenommen?
FUCHS: Ursprünglich war FischerHaus ein klassischer Fertighausanbieter. Meine Überlegung war, den Fokus mehr auf die Menschen hinter dem Haus zu legen, auf deren Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Unsere Hauptszielgruppe sind Paare, unser Slogan lautet "Mit Liebe bauen". Wir sehen ein Haus als das gelungene Ergebnis einer Beziehung zum Kunden als etwas, das wir gemeinsam mit ihm geformt haben. Wenn man so will: ich habe den Betrieb femininer aufgestellt.
Welche Rolle spielt Energieeffizienz bei Ihnen?
FUCHS: Energieeffizienz spielt bei uns eine große Rolle. 2011 haben wir das erste Plusenergiehaus als Musterhaus in München gebaut. 2013 folgte ein zweites Musterhaus, mit dem wir die Energieeffizienzklasse 40 als Standard festlegten. Gerade der Holzbau eignet sich hervorragend für energieeffiziente Bauweise. Aber nicht nur deshalb war es mir ein großes Anliegen, den Holzbau zu fördern. Ich liebe es, wenn ich in die Produktionshalle komme und es riecht nach Holz. Die Baustoffe Beton und Holz werden heute noch oft als Rivalen gesehen, dabei lassen sie sich wunderbar kombinieren. Unsere Spezialität sind Hybride aus Beton und Holz.
Inzwischen verwenden Sie Holz auch im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Warum?
FUCHS: Genau, bei "Gebäudeklasse Vier" steigen wir mit reinem Holzbau aus, weil es für den Investor oder den Eigentümer leider nicht mehr wirtschaftlich ist. Der Brandschutz wird dann einfach zu teuer. Bei so hohen Gebäuden verwenden wir Beton im Innenbereich, er trägt das Konstrukt, und bei der Fassade nützen wir die Energieeffizienz von Holz. Das ist für Investoren hochspannend, weil es dafür von der staatlichen Förderbank KfW pro Wohneinheit einen Zuschuss von 10.000 Euro und 100.000 Euro in Form eines kostengünstigen Darlehens gibt. Zusätzlich bekommt der Investor pro Quadratmeter einen Euro mehr Miete, weil sich die Nebenkosten verringern. Außerdem wird die Bauzeit durch die Vorfertigung verkürzt und die Wohnungen sind dadurch schneller vermietbar.
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