In der Mitte liegt die Kraft

Die Architekten Ronacher planen grosse öffentliche Gebäude und Hotels in Österreich. Herwig Ronacher setzt dabei am liebsten auf eine Symbiose von Holz- und Massivbauweise und plant dabei gerne um eine Mitte.

Ökologisch zu bauen, ist für das Team Ronacher das Normalste der Welt. Das erste Haus wurde 1982 entworfen und schon damals war es aus Holz, es wurden also bereits Holzhäuser gebaut, als dies überhaupt noch nicht modern war. „Vor 30 Jahren war Holzbau noch eine Vision in der Architektur. Wobei ich ergänzen möchte, dass mich vor allem der Dialog zwischen Holz- und Massivbauweise von Anfang an interessiert hat.“ so Herwig Ronacher, der 1988 schon eine Dissertation über die Kombination von Holz- und Massivbauweise geschrieben hat. Es müssen also nicht immer reinrassige Holzhäuser sein, auch das erste Ronacher-Haus hatte einen Stahlbetonkern.

In den letzten Jahren machte Ronacher einen deutlichen Schwenk von anderen Dämmungen hin zu Zellulose. Aus einem einfachen Grund: Zellulose ist ein ökologischer Dämmstoff und entspricht dadurch der Philosophie des Hauses. Vor allem bauphysikalisch hat sich der Dämmstoff in der Zwischenzeit ausserordentlich gut bewährt. Das passt auch gut in das Konzept der „Architektur der Mitte“. Darüber hat Herwig Ronacher kürzlich sogar ein Buch geschrieben. Was kann man sich darunter vorstellen?

Vom Zwiebelschalenprinzip zur Architektur der Mitte.

Es gibt in der Architektur das sogenannte Zwiebelschalenprinzip. Demnach baut man den wärmsten Raum im Zentrum. In der Mitte entsteht ein hoher Wohlfühlfaktor. Aus diesen und vielen Überlegungen heraus ist die „Architektur der Mitte“ entstanden. „Dieses Kernthema des Buches bezieht sich auf die Bedeutung der Mitte sowohl im Leben als auch in der Architektur. Die Mitte steht für Ausgewogenheit und Ganzheitlichkeit.“ Wesentlich sind die fünf Bereiche Ästhetik, Technik, Funktion, Ökologie und Ökonomie. Es geht um Ausgewogenheit und darum, Tradition und Moderne zu verbinden. Aber auch darum, Brücken zu schlagen.

Wenn man am Land baut, sollte man ein Bauwerk an das dortige, traditionelle Umfeld anlehnen und nicht künstlich etwas Neues schaffen. Bei der Architektur geht es zunächst um die Mitte im Grundriss eines Hauses. Entworfen wird meist ein Konzept indem um die starke Mitte gebaut wird – egal ob beim Wohnhaus, beim Hotel oder bei einem öffentlichen Gebäude. Im Gegensatz dazu stehen oft sehr harte, lineare Konzepte der modernen Architektur. Ronachers sindder Meinung, dass man sich in Häusern, in denen es eine klare Mitte gibt, wohler fühlt.

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