Einblasmaschinen entwickeln sich stetig weiter. Die Entwicklungsstufe, die ISOCELL mit der zweiten Turbine erreicht hat, hat die Branche allerdings nicht für möglich gehalten. Warum haben Sie es dennoch geschafft?
Hemetsberger: Zunächst einmal muss man sagen, dass uns genau diese Meinung angetrieben hat. Wir konnten nicht glauben, dass wir es nicht umsetzen können. Wir haben gesagt: „Wir können das schaffen und probieren es einfach.“ Ganz einfach aus dem Grund, weil wir die Vorteile von zwei Turbinen in einer Maschine gesehen haben.
Wie war die Entwicklung möglich?
Paischer: Grundsätzlich war es viel Entwicklungsarbeit, aber noch wichtiger war der Optimismus. Wir waren tatsächlich die einzigen zwei, die daran geglaubt haben. Die Entwicklung hat dann insgesamt eineinhalb Jahre in Anspruch genommen. Dazu sollte gesagt werden, dass bei ISOCELL Entwicklung großgeschrieben wird.
Mit welchen Problemen sahen Sie sich konfrontiert?
Hemetsberger: Eine der Hauptüberlegungen war folgende Problemstellung: Eine Maschine mit zwei Turbinen würde nur sinnvoll sein, wenn man sie mit 1 × 400 Volt 16 Ampere betreiben könnte. Das war auch der Knackpunkt, da im Normalfall dieser Wert schon bei einer Turbine angesetzt wird. Die technologische Entwicklung in den letzten Jahren – speziell im Frequenzumformerbau – stimmte uns aber positiv, unsere Ziele umsetzen zu können.
Paischer: Wir mussten uns Gedanken machen, wie man die beiden Turbinen mit einem Motor antreiben kann. Dank hervorragender Konstruktion und dem nötigen Platz in der Maschine setzten wir dieses Vorhaben in die Tat um. Neue Frequenzumformer mit einer Effektivleistung von über 7,5 KW ermöglichten einen homogenen Übergang von Energie zu Leistung. Als ausschlaggebenden Faktor ist hier noch zu erwähnen, dass eine wichtige Entscheidung bereits 2015 von ISOCELL getroffen wurde.
Welche denn?
Paischer: Damals hat sich das Unternehmen entschlossen, die Eigenentwicklung einer Turbine voranzutreiben. Ich war an diesem Projekt bereits federführend beteiligt. Diese Tatsache erleichterte nun ungemein die Weiterentwicklung zur aktuellen Technologie. Auch damals wurde sehr viel Zeit in die Entwicklung gesteckt. Der heutige Erfolg gibt den Bemühungen von damals Recht.
Warum der Name TWIN TURBO?
Paischer: TWIN TURBO steht nicht nur für die zwei Turbinen. Der Name steht auch für die zwei unterschiedlichen Lufterzeuger. Und zwar wurde die Charakteristik der Turbinen verändert, indem eine Turbine für den nötigen Druck sorgt und die zweite Turbine den Volumenstrom bevorzugt fördert. Diese Mischung ermöglicht es, das Material im Schlauch schnell von A nach B zu bringen. Dieser Vorteil kommt uns vor allem auch in der Vorfertigung zugute. Speziell beim Einsatz von Holzfaser, die schwerer zu transportieren ist, kann unsere neue Technologie punkten.
Hemetsberger: Die Kombination zwischen Aufbereitung und Förderung des Materials hat uns bei der TWIN TURBO selbst manchmal erstaunen lassen. Wir haben am Ende bis zu 25 Prozent mehr Leistung und Effektivität. Das sind Werte, die auf der Baustelle Gold wert sind und deshalb ist unsere Maschine auch beim Verkaufsstart im Winter 2017 sofort gut angenommen worden.
Paischer: Tatsächlich sind es auch die Reaktionen der Kunden, die uns zeigen, dass wir eine Vorreiterrolle in der Maschinentechnik einnehmen. Der Verkauf boomt und es wird nahezu ausschließlich auf die Lösung mit zwei Turbinen zurückgegriffen. Die Zahl bewegt sich ungefähr bei 80 Prozent.
Den Beitrag finden Sie auch im ISOCELLER 6 (Seite 26-27)