Wenn die Mutter Schneiderin ist und der Vater als Buchhalter bei der Bank werkt – was wird dann aus den Söhnen? Holzbau-Experten. Und zwar solche, die gemeinsam in einer Firma Architektur, Statik sowie Bauabwicklung abdecken. Und auch als Sachverständige ihr Wissen weitergeben. Nicht naheliegend? Vielleicht ja doch.
Christoph Mösl ist mit 34 Jahren der mittlere der drei Brüder und der Architekt im Bunde. Er sagt: „Wir sind alle drei in der Nähe einer Landwirtschaft aufgewachsen.“ Die Landwirtschaft besaß der Onkel in Seekirchen und da muss es irgendwann um die drei Burschen geschehen sein. „Der Baustoff Holz und Nachhaltigkeit stehen bei unserer Arbeit im Mittelpunkt.“ Aber nicht nur das. Christoph und seine Brüder Matthias – 39 Jahre alt, der Statiker – und Stefan – 31 Lenze, Bauabwickler und Sachverständiger – besuchten allesamt erfolgreich eine HTL und eine technische Fachhochschule. Auch haben alle drei die Baumeisterprüfung abgelegt. Dazu hat Stefan noch eine Zimmererlehre, Christoph eine Lehre als Forstfacharbeiter. Obendrein sind Stefan und Matthias noch Ziviltechniker. Na bumm, geballte brüderliche Kompetenz. „Bei uns treffen sich Theorie und Praxis“, erklärt Christoph. Und weist damit auf das große Erfolgsgeheimnis des Trios hin. „Wir haben seit kurzem einen Angestellten, dem wir ebenfalls beide Seiten des Baugewerbes zeigen wollen. Es ist wichtig, nicht nur die Theorie zu verstehen, sondern auch zu wissen, wie sich das Material Holz anfühlt und was damit möglich ist.“ Der Angestellte hört auf den Namen Nikolaus Eisl und ist für die 3D-Gebäudemodellierung zuständig. Und wurde bereits zweimal für zwei Wochen zu einem Zimmerer auf Praxisschulung geschickt.
Bei all der vereinten Kompetenz ist aber auch eine Menge Demut dabei. „Uns ist Bodenständigkeit sehr wichtig. Wir wissen nicht alles, aber wir wissen, was es bedeutet, ein Gebäude zu planen – und zwar nachhaltig und naturverbunden.“ Den Mösls geht es darum, Wohnraum zu schaffen, der Generationen überdauert. Denn: „Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“
Den gesamten Artikel lesen Sie im ISOCELLER 6 (Seite 14-19)