Der Bauherr ist König

Popularc ermöglicht Bauherren einen leichteren Zugang zu individueller Architektur

Durch die Digitalisierung ergeben sich für die Bauwirtschaft neue Marktchancen. Die Popularc GmbH von Peter Kaufmann und Sebastian Doppelhammer nützt die Vernetzung im Internet und ermöglicht Bauherren einen leichteren Zugang zu individueller Architektur.

Für einen Bauunternehmer ist es durchaus ungewöhnlich, wie Peter Kaufmann das Hausbauen bewertet: „Es ist eine Katastrophe“, sagt er. Man drehe sich zigmal im Kreis, von Baumessen zu Fertighaussiedlungen zu Bauunternehmen zu Architekten, und alle Experten um einen herum würden einem einreden, was und wie man es machen sollte. „Im schlimmsten Fall zahlt man einen Architekten für einen Entwurf, der einem nicht gefällt, um dann zum nächsten Architekten zu gehen.“ Mit seinem Unternehmen möchte Peter Kaufmann das ändern. Die Popularc Gmbh hat sich das Ziel gesetzt, den Bauherren zu stärken. 

Die Idee ist einfach. Popularc ist eine Plattform, die Bauinteressenten an junge Architekten und Bauunternehmen vermittelt. Es ist ein Marktplatz für den Einfamilienhausbau. Bauinteressenten füllen ein Datenblatt zu ihrem Projekt aus, in dem sie neben den grundlegenden Daten auch besondere Wünsche angeben und den Lageplan sowie Referenzbilder aus dem Internet hochladen können. Danach startet ein Mini-Architekturwettbewerb. Die rund 200 registrierten und vorwiegend jungen Architekten können ihr Glück versuchen und Entwürfe an den Bauinteressenten schicken. Durchschnittlich zwischen drei und sechs kommen bei ihm an. 

Es ist eine Win-Win-Situation: Junge Architekten bekommen eine Chance, ihre Entwürfe zu realisieren, Bauinteressenten kommen kostengünstig zu individueller Architektur. „Das Ganze kostet zwischen 3.500 und 5.000 Euro, also weniger als herkömmliche Architekten-Entwürfe, und der Bauinteressent muss kein einziges Mal vom Sofa aufstehen“, sagt Peter Kaufmann. Die Digitalisierung ändert auch in der Bauwirtschaft den Markt.

Wie alle anderen Online-Marktplätze auch, folgt Popularc vor allem einem Prinzip: Der Kunde ist König. Im Internet zählen hauptsächlich die Schnelligkeit und der Service, die Konkurrenzsituation zwischen Anbietern erhöht sich, der Markt ist fluide, Kunden können jederzeit zur Konkurrenz wechseln. „Wir sind ein richtiger Gamechanger. Bauinteressenten bekommen mehr Entwürfe und können mehr entscheiden“, sagt Peter Kaufmann.

Ausdruck der Serviceorientierung von Popularc ist auch die Vernetzung der beiden Branchen Architektur und Bau. Nachdem Bauinteressenten ihre Entwürfe erhalten haben, können sie diese nach Belieben reihen. Die Architekten bekommen ihr Preisgeld, die Bauinteressenten werden noch einmal nach ihren Wünschen befragt. Massivhaus oder Holzhaus? Welche Energieeffizienzklasse? Schlüsselfertig oder Ausbauhaus? Regionaler Bauunternehmer oder nicht? Nach diesem Raster sucht Popularc nach dem idealen Bauunternehmen. 30 Bauunternehmen sind derzeit auf der Plattform registriert, 100 sollen es einmal werden. Popularc nützt das Internet, um zu vernetzen, was bisher nicht vernetzt werden konnte.

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