Stetes Schaffen

Seit bald 60 Jahren arbeitet Schafferer Holzbau mit Holz. In der jüngeren Vergangenheit spezialisierte man sich auf die Vorfertigung. Auch aufgrund von Inspirationen aus dem Ausland.

Süddeutschland, die deutschsprachige Schweiz und der Westen Österreichs – diese Regionen haben viel gemein. Vor allem sprachlich. Und in diesen Gegenden sagt man statt „arbeiten“ gerne „schaffen“. Ein Sprichwort, das vor allem in Österreich westlich des Brenners gerne verwendet wird, lautet: „Schaffa, schaffa, Hüsle baua“. 

Bei den Schafferers gilt das auch. Zwar spricht man hier noch Tirolerisch und nicht Vorarlbergerisch, aber das mit dem Arbeiten und Häuserbauen kennt man im Unternehmen der Familie Schafferer schon seit 1958. Von Navis aus wird seit bald 60 Jahren im traditionellen Familienunternehmen mit Holz gearbeitet. Einst als Zimmerei gegründet, hat man sich in der jüngeren Vergangenheit der Vorfertigung verschrieben. Für Einfamilienhäuser und Großprojekte. Das liegt auch an Karl Schafferer. 1988 übernahm er die Geschäftsführung des Betriebs und hat heute rund 50 Mitarbeiter. Zum Holzbau fand er auch auf Reisen. „Ich habe in früheren Jahren die Möglichkeit bekommen, viel von der Welt zu sehen. Gerade in Nordamerika habe ich mir oft gedacht, dass auch mit recht primitiven Mitteln mit Holz gearbeitet wird“, erinnert er sich zurück. Er kam zum Schluss, dass der Holzbau in Österreich weiter forciert werden sollte. Und zwar mit höherem Qualitätsanspruch. Von Anfang an arbeitete er stets mit Architekten zusammen, was zu großen Aufträgen in der Umgebung führte. Ob Kindergärten, Veranstaltungszentren, Einfamilienhäuser, Wohnanlagen oder gar Holzbrücken. Die Schafferers schaffen ordentlich. 

Ein besonderes Projekt ist für den Familienbetrieb die Errichtung des Bildungshauses St. Michael, das nur unweit des Firmensitzes in Pfons neu gebaut wird. „Mein Großvater war Hausmeister in der Einrichtung und hatte dort eine Wohnung. Ich habe dort auch gewohnt und in meiner Kindheit viel Zeit verbracht. Der Bau ist für mich also eine richtige Herzensangelegenheit.“ Aber auch aus baulicher Sicht ist das Projekt von Interesse. „Die Größenordnung und die Mischung aus Beherbergung und Veranstaltungsräumlichkeiten machen das Projekt spannend.“ 

Schafferer merkt in seinem Unternehmertum, dass die Nachfrage nach Holzbau steigt. Gerade aufgrund des zunehmenden Interesses an Passivhausstandards. „Holzbau eignet sich nun einmal ideal für Passivhäuser, sicher besser als jeder Massivbau, gerade auch deshalb, weil das Knowhow im Holzbau größer ist.“ 

Wobei das mit der Nachhaltigkeit für Schafferer sehr zweischneidig ist. „Der Begriff wird mir zu inflationär verwendet. Viele sollten zuerst einmal im Lexikon nachschlagen, bevor sie etwas als nachhaltig bezeichnen. Uns ist richtige Nachhaltigkeit jedenfalls sehr wichtig und der Begriff kommt ja ursprünglich auch aus der Forstwirtschaft.“ 

Nachhaltige Projekte baut die Firma Schafferer jährlich viele. Auch All­in­One­Lösungen werden angeboten, auf Wunsch sogar schlüsselfertige Einfamilienhäuser. Und es wird nicht weniger mit den Aufträgen. „Wir merken, dass immer mehr Leute auf Holzbau setzen.“ Es wird also weiter viel Arbeit geben, hier in Navis. „Schaffa, schaffa, Hüsle baua“ eben. Nur auf Tirolerisch. 

Das ganze Interview ist nachzulesen im  ISOCELLER 4